
Bei Ausgrabungen 1978-1997 im Norden der heutigen Stadt (Industriegelände Nord - Fa. Osram, fanden sich Hinweise auf römische und alemannische Besiedlung. Bereits die römische Straßenkarte  "Tabula Peutingeriana" wies in ihren Annalen auf ein ein ausgedehntes römerzeitliches Töpferdorf hin, das nahe der  Via Claudia Augusta - Straßenverbindung Cambodunum (Kempten) bis Augusta Vindelica (Augsburg)  lag.
| Holzbauten: gelb; Bad (blau); Töpferofen (rot) und Brunnen (blau) | 
Im     Ort Rapis (oder Rapae), abgeleitet von "auf den Rübenfeldern", siedelten sich bereits während der Regierungszeit des Kaisers Claudius (42-54 n. Chr.) verschiedene  Handwerker,   Bronzegießer und Schmiede, die die Kunst der Eisenverhüttung aus Roherz   verstanden in dieser Siedlung an. Rapis entwickelte sich während dieser Zeit zum größten römischen Töpferzentrum im nördlichen   Raetien.
  
  
  Langgezogenen Fachwerkbauten bestimmten das Ortsbild, die mit der Giebelseite zur Straße standen. Nur das Badehaus und ein Gebäude,   das wahrscheinlich als Tempel fungierte, waren in Stein gebaut. Der Ort hatte zwar nur ca. 125 Einwohner, doch mehr als 80% von ihnen   bestritten ihren Lebensunterhalt mit der Keramikproduktion. 
Zu Beginn des 3. Jhdt. n.Chr. gründeten Töpfer aus der gegenüberliegenden Talseite bei Schwabegg eine Sigillata-Manufaktur. 
 In dreizehn von   sechzehn Anwesen waren Töpfereien untergebracht. Wohnhaus und Werkstatt bildeten   eine Einheit.  In den Kleinbetrieben arbeitete die ganze Familie - auch die   Kinder. Von ca. 2 Dutzend Töpfer kennt man die Namen - einer der bedeutendsten hieß - Severus. 
 
  In Rapis wurde über fast 200 Jahre Haushaltsgeschirr für Keller, Küche und   Tisch produziert. 
Das umfangreiche Sortiment reichte von der kleinen Öllampe bis   zum meterhohen Vorratstopf. Der   wichtigste Exportartikel war die Reibschüssel (mortarium), das gängige   Vielzweckgerät der römischen Küche. Aufgrund ihrer Qualität waren die   Reibschüsseln aus Rapis hochgeschätzt und weit verbreitet. Sie wurden bis in den   unteren Donauraum gehandelt.
 
Um 260 n. Chr. wurde Rapis in den Germanenkriegen   angegriffen, die meisten Töpferwerkstätten zerstört und viele Einwohner getötet. 
Die Manufaktur in Schwabegg wurde Mitte des 3. Jhdt. aufgegeben, das an der Fernstraße liegende Töpferdorf Rapis zerstört. Ein Versteckfund von Bronzeobjekten, Eisengeräten und Nägeln, verrät die Aktivitäten germanischer Plünderer. 
Die Überlebenden konnten die Keramikproduktion nicht mehr aufleben lassen. Die   letzten Einwohner verließen Ende des 4. Jahrhunderts das Dorf.
(Teilw. Originaltext: Wolfgang Czysz) 
  
Bilder/Photos -mit freundlicher Genehmigung - xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx (xxxxxxxxxxxxxxx)  
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